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Polstermöbel, Sitzmöbel und Matratzen

Allgemeine, warentypische Produkteigenschaften, wichtige Gebrauchs-, Reinigungs- und Pflegeanweisungen von A bis Z.

Allgemeine, warentypische Produkteigenschaften

Unabhängig von Materialeinsatz, Konstruktion und Verarbeitung sind bei der qualitativen Beurteilung von Möbeln drei wichtige Produkteigenschaften zu berücksichtigen, da diese späteren Veränderungen aus normalem, natürlichem Gebrauch keinen Sachmangel darstellen:

Weitere allgemeine und warentypische Produkteigenschaften entnehmen Sie bitte der Seite "Allgemein - Wichtige Informationen".

Warentypische Eigenschaft:

Resultiert aus speziellen Materialeigenschaften (z. B. Naturmerkmale bei Echtholz oder Leder).

Modellbedingte Eigenschaft:

Optisches Erscheinungsbild eines Modells (z. B. besonders legere oder straffe Verarbeitung). Näheres dazu erfragen Sie bitte bei Ihrem Verkäufer oder entnehmen Sie der Produktinformation des Herstellers.

Gebrauchseigenschaft:

Nutzungsbedingte Veränderungen, die keine Rückschlüsse auf Verarbeitung und Qualität zulassen (z. B. „Lieblingsplatz“ bei Polstermöbeln).

Abfärbungen, nicht farbechte Textilien

Bei hellen Stoff- oder Lederbezügen treten mitunter Anfärbungen auf, die durch nicht farbechte Textilien, z. B. von dunklen Jeansstoffen, verursacht werden. Wenn Jeansstoffe selbst nach mehrmaligem Waschen noch Farbabreibungen auf dem Bezugsstoff hinterlassen, handelt es sich regelmäßig um einen Mangel des Bekleidungsstoffes und liegt nicht in der Qualität des Möbelstoffes begründet.

Farbabweichungen

Farbtoleranzen zwischen dem beim Kauf vorliegenden Muster und der Lieferung sind möglich. Das gilt insbesondere bei Naturfasern und Leder. Aus färbtechnischen Gründen kann für eine absolute Farbgleichheit keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere bei Nachbestellungen empfiehlt sich eine Abklärung im Einzelfall nach Muster.

Farbmigration

Bei hellen Stoff- oder Lederbezügen kann es in der Kombination mit dunklen oder intensiven Farbtönen, vorwiegend bei Dunkelrot, Blau, Schwarz, etc. zu einer Farbmigration (Abfärbung oder Farbwanderung) kommen. Auch die Bekleidungsindustrie kennt dieses Phänomen. Bei Veloursledern oder Microfasern können das auch leichte Schleifstaubrückstände sein. Hier hilft gleich am Anfang vorsichtiges Absaugen oder feuchtes Abwischen (bei Textilien waschen).

Funktions- und Verwandlungsmöbel

Sitzmöbel mit Funktionen und Relaxliegen sind immer „Kompromissmöbel“ und ein so genanntes Schlafsofa kein vollwertiger Bettersatz. Ruheoder TV-Sessel, Sofas mit abklappbaren Armlehnen oder höhenverstellbaren Kopfrollen benötigen einen gewissen Spielraum und Beschläge mit komplizierten Verstellmechaniken. Damit diese Technik auf Dauer zuverlässig funktioniert, ist ihre sorgfältige Handhabung sehr wichtig. Bei Verwandlungssofas und Verwandlungsliegen müssen die ausziehbaren Teile am besten in der Mitte – oder rechts und links gleichzeitig – angefasst und bedient werden. So können die Beschläge nicht durch einseitige Handhabung verzogen oder beschädigt werden. Ausklappbare Fußteile bei Relaxsesseln dürfen ebenso wenig als Sitzplatz genutzt werden wie verstellbare, abklappbare Armlehnen oder Kopfstützen. Hier beträgt die übliche Belastbarkeit maximal 20 kg. (Hersteller Belastungsgrenzen beachten). Im allgemeinen Wohnbedarf wird von einem Benutzergewicht von 110 kg bis max. 120 kg ausgegangen. Leichte Maßveränderungen durch die Dicke der Bezugsmaterialien sind unumgänglich.

Legere Polsterung

Weicher, vorspannungsloser Polsteraufbau, bei dem eine modell- oder gestalterisch gewünschte Faltenbildung der Bezüge warentypisch ist. Die Abzeichnungen bei Steppmatten oder Kissen sind design- oder konstruktionsbedingt. Eine „besonders legere Polsterung“ zeichnet sich durch eine superweiche, softige Oberfläche aus. Die Bezüge können schon im Neuzustand ein ausgeprägtes Wellenbild zeigen. Eine gewisse Wellen-, Mulden- oder Faltenbildung im Gebrauch ist, je nach Alter der Möbel, Nutzungsintensität und Materialbeschaffenheit grundsätzlich nicht zu vermeiden. Um eine gleichmäßige Optik beizubehalten, sollte deshalb nicht nur ein „Lieblingsplatz“, sondern alle Polsterteile möglichst gleichmäßig genutzt werden. Lose und aufgelegte Sitz- und Rückenkissen müssen je nach Nutzungsintensität regelmäßig aufgeschüttelt, aufgeklopft und glatt gestrichen werden, sie haben den sog. Kopfkissenoder Federbetteffekt. Wenn diese legere Optik als störend empfunden wird, sind „straff“ gepolsterte Sitz- und Liegemöbel eine gute Alternative. (Siehe auch Wellenbildung.)

Lichtechtheit

Als Lichtechtheit bezeichnet man die Resistenz eines Stoffes gegenüber der Einwirkung von Licht (insbesondere Sonnenschein, Tageslicht, UV-Lampen, Halogen-Beleuchtung). Kunstfasern und dunklere Farbtöne erreichen höhere Lichtechtheiten als Naturfasern und hellere, brillante Farben. Die Verfärbung des Materials unter Einfluss von Licht ist bei Möbelstoffen nicht zu verhindern. Die Urgewalt der Sonne verändert jedes Material! Besondere Vorsicht ist deshalb bei hellen Südzimmern mit viel Glas geboten. Insbesondere bei Sonnenschein sollten Vorhänge oder Jalousien geschlossen werden, da sonst Leder, Stoffe usw. schon nach wenigen Wochen an den beschienenen Stellen Farbveränderungen aufweisen.

Pillingbildung

Anfänglich tauchen an einigen Bezugsstoffen, vorwiegend an Flach-, Mischgeweben und groben Webstoffen, bei Benutzung kleine Knötchen auf, wie man sie von Wollpullovern kennt. Es handelt sich um lose Partikel des verwendeten Garns, meist vermischt mit Bekleidungsfusseln. Pills entstehen häufig schon nach kurzem Gebrauch. Sie können vorsichtig mit einem handelsüblichen Fusselrasierer entfernt werden. Bitte beachten Sie die Bedienungsanleitung des Rasiererherstellers. Das Gerät ermöglicht es, die Pills zu entfernen, ohne den Stoff zu schädigen. Pillbildung sowie die Entfernung von Pills beeinträchtigen die Haltbarkeit eines Möbelstoffes nicht.

Planungsware und Lieferung frei Haus

Korrekte Bedarfsermittlung und Aufmaß (inkl. Zufahrt, Tür-, Treppen- und Gangbreiten, Aufzug, Etage usw.) sind Voraussetzungen für eine mangelfreie Montage. Die Stellfläche muss barrierefrei zugänglich und begehbar sein.

Reibechtheit

nennt man die Widerstandsfähigkeit der Farbe von Möbelstoffen gegenüber dem Abreiben oder Anfärben an andere trockene oder feuchte Textilien. In der Regel erreichen helle Farben höhere Reibechtheiten als dunklere Töne. Microfaserstoffe können bei intensiven Farben Restfasern aufweisen, welche sich an Bekleidungstextilien heften und optisch zunächst wie eine Verfärbung wirken. Tatsächlich jedoch handelt es sich um Schleifstaubrückstände, welche sich im normalen Waschvorgang aus der Kleidung entfernen lassen. Zur Reinigung des Bezuges sollten Sie ausschließlich destilliertes Wasser und Neutralseife verwenden und mit einem weißen, weichen, sauberen Tuch vorsichtig reiben, immer großflächig von Naht zu Naht, leicht und ohne viel Druck und niemals nur auf der Stelle (Farbabrieb und Ränder)! Bitte keine Microfasertücher oder Dampfreiniger verwenden. Achtung: Bitte immer erst die Herstelleranweisung beachten und an einer verdeckten Stelle eine Probereinigung vornehmen.

Sitzhärteunterschiede

Der Sitzkomfort innerhalb einer Polstergruppe kann differieren, weil es konstruktiv und formbedingt oft nicht möglich ist, jedes verwendete Element mit der gleichen Unterfederung auszustatten (z. B. bei Eck- und Verwandlungselementen, Anstellhockern, unterschiedlichen geometrischen Grundformen, Abschlusselementen, etc.). Es ist auch nicht auszuschließen, dass der Eindruck unterschiedlicher Sitzhärten entsteht, obwohl die Polsterungen einheitlich sind (Schaumstoff kann innerhalb seines Raumgewichtes technisch bedingte Toleranzen von plus/minus 15% aufweisen).

Sitzspiegel/Gebrauchslüster:

Dieser Effekt entsteht bei allen Velours- oder veloursähnlichen Oberflächen wie Teppichböden oder Textilien. Je höher der Flor aufsteht (kuschelig, weich), desto flacher legt er sich durch Körperdruck, Körperfeuchtigkeit, Wärme und Sitzgewohnheit. Je nach Lichteinfall und Betrachtungswinkel changiert er dann im hell/dunkel bzw. matt/glänzend Effekt. Das ist eine optische Veränderung und eine warentypische Eigenschaft. Es hat auf Gebrauch, Nutzen, Funktion oder Lebensdauer des Bezuges keinen Einfluss.

Straffe Polsterung

Im Sitzmöbelbereich wird bei Stilmöbeln, Stühlen und Bänken überwiegend straff gepolstert. Hierbei muss der Bezug produktionsbedingt an den Polsterecken in Falten gelegt werden. Je nach Elastizität und Dicke des Bezugsstoffes erscheinen größere oder kleinere Falten, diese stellen jedoch keinen Qualitätsmangel dar.

Toleranzen

Fertigungstechnische Toleranzen sind in der industriellen Serienproduktion von Möbeln nicht zu vermeiden. Liegt die Abweichung (Toleranz) bei Farbe, Struktur und Maßen innerhalb der nationalen und internationalen Norm und im unerheblichen Bereich, liegt kein Sachmangel vor.

Wellenbildung

Beim sogenannten „Einsitzen“ verändert sich die Sitzhärte ungleichmäßig. Sie wird weicher in Abhängigkeit von Art und Dauer der Benutzung. Dies ist ein normaler Prozess, den jede Polsterung durchläuft. Um gleichmäßige Sitzhärten zu erzielen, ist es wichtig, die Sitzpositionen von Zeit zu Zeit zu ändern. Sonst kann es zu einseitiger Mulden- und Faltengründen („Lieblingsplatz“) kommen. Richtlinie: Je dünner das Bezugsmaterial und größer die verpolsterte Fläche, umso größer ist die Neigung zur Falten- und Muldenbildung. Unterstützt wird diese Entwicklung dadurch, dass Stoff und Leder sich unter Einfluss von Körperwärme, Körperfeuchtigkeit und Körpergewicht mehr oder minder dehnen und dadurch „Wellen“ bilden. Diese optische Veränderung hat auf Gebrauch, Funktion und Lebensdauer keinen Einfluss und stellt keinen Sachmangel dar. Als Richtwert einer zulässigen Wellenbildung kann im Normalfall folgende Bewertung zugrunde gelegt werden:

Auf eine normale Sitzbreite bezogen (Von Naht zu Naht ca. 70 cm) darf beim Zusammenstreichen des Bezuges zur Mitte hin die dabei entstehende Welle nicht über 2 cm hoch sein. Unabhängig davon kann bei einer aus Design Faltengründen betonten Wellenbildung dieser Wert überschritten werden. Grundsätzlich gilt jedoch, solange eine im Gebrauch entstandene Wellenbildung glattgestrichen werden kann, ist dies als normal anzusehen.

Wichtige Reinigungsund Pflegeanweisungen für Bezugsmaterialien

Die Unterhaltspflege ist gleichzusetzen mit der täglichen Körperpflege des Menschen. Bei der regelmäßigen Unterhaltspflege werden Verschmutzungen, die durch den täglichen Gebrauch entstehen, beseitigt (Hausstaub, Krümel, Fusseln, etc.). Durch regelmäßiges Absaugen (geringe Saugleistung) mit einem normalen Haushaltsstaubsauger mit Polsterdüse (bei Velours- und Flachgewebe unbedingt Düse mit weichen Borsten verwenden und in Strichrichtung arbeiten), anschließend mit weicher Bürste abbürsten (z. B. Kleiderbürste). Ab und zu sollte der Bezug mit einem feuchten Ledertuch abgewischt werden. Die Feuchtigkeit hält die Fasern elastisch und wirkt sich so positiv auf deren Langlebigkeit aus. Flecken entfernt man am besten unmittelbar nach dem Entstehen. Wichtig ist, dass verschüttete Flüssigkeiten sofort mit einem saugfähigen Küchenpapier oder Tuch abgetupft – nicht gerieben! – werden, damit sie gar nicht erst in das Gewebe eindringen können. Viele Stoffe unserer Kollektionen sind durch Ausrüstung fleckgeschützt, das heißt, Flüssigkeiten dringen nicht sofort in das Gewebe ein, sondern sind meist durch ein saugfähiges Tuch oder Papier zu beseitigen.

ACHTUNG:Niemals auf der Stelle reiben und immer erst die Herstelleranweisung am Produkt beachten! Keinesfalls Dampfreiniger verwenden!

Möbelstoffe und Eigenschaften

Der Preis eines Stoffes sagt nicht zwangsläufig etwas über seine Robustheit und Langlebigkeit aus, sondern kann Ausdruck anderer Qualitätskriterien sein, wie z. B. der Exklusivität und Eleganz der verwendeten Materialien (Seide), der Raffinesse des Druck- oder Webverfahrens, des hohen ästhetischen Wertes oder der extremen Feinheit. Polstermöbel werden im Durchschnitt vier Stunden pro Tag benutzt. Legt man pro Woche nur 6 Tage zugrunde und errechnet die Sitzdauer in einem Jahr, so kommt man auf die unglaubliche Zahl von 1248 Stunden. Während dieser Zeit müssen Polstermöbel hohe Gewichtsbelastungen, Scheuerbewegungen und andere Einflüsse, wie Licht, Wärme, Staub etc., aushalten, möglichst ohne dass sie dabei ihre Funktions- und Gebrauchstauglichkeit verlieren. Die Qualität der verwendeten Materialien, die Intensität der Nutzung sowie Tabakrauch, Schweiß oder sonstige KörperabsonElederungen und Ihr Pflegeverhalten bestimmen somit in hohem Maße, wie lange die Freude an den Möbeln währt. Häusliche Jeansträger müssen wissen, dass der grobe Jeansstoff mit seinen derben Nähten der Feind feingewebter Polstermöbelbezüge (und Autositze) ist und abfärbt, ebenso wie nicht farbechte Textilien. Haustiere mit scharfen Krallen müssen von Polstermöbeln ferngehalten werden.

Stoffe: Reinigung und Pflege

Einige ganz besonders hochwertige Materialien unserer angebotenen Stoffkollektionen haben eigene Pflegeanleitungen, die es zu beachten gilt. Bitte bewahren Sie die Anleitung zusammen mit diesem Möbelpass und dem Kaufvertrag auf. Grundsätzlich lassen sich die meisten Möbelstoffe durch autorisierte Reinigungsunternehmen chemisch reinigen, beachten Sie jedoch immer zuerst die vom Hersteller empfohlene Anleitung! Man kann auch Trockenshampoo auf einen ausgedrückten Schwamm aufsprühen, vorsichtig und großflächig den Bezug damit einreiben. Bei Velours zum Schluss die Oberfläche in Strichrichtung mit weicher Bürste bürsten. Bei Stoffen, die als waschbar ausgewiesen sind, ist Folgendes zu beachten: Verwenden Sie nur flüssige Feinwaschmittel (ph-neutral, alkalifrei, parfümfrei, ohne Ölanteile!) oder flüssige Neutralseife ohne Bleichmittel! Kissenbezüge sind vor dem Waschen auf die linke Seite zu drehen und der Reißverschluss ist zu schließen! Flecken eventuell vorher mit schonendem Fleckenlöser einweichen. Nicht schleudern! Nicht in den Trockner! Am besten die Bezüge noch leicht feucht wieder aufziehen. Bezüge mit Baumwollanteil können trotz Vorwäsche immer noch 2 – 3% einlaufen. In feuchtem Zustand können sie daher beim Aufziehen leichter gedehnt werden. Fleckenentfernung sollte allerdings die Arbeit des Reinigungsfachmannes sein!

ACHTUNG: Bei Verwendung von feuergefährlichen Mitteln für ausreichend Belüftung sorgen. Kein offenes Feuer! Lösungsmittel wie Waschbenzin, Spiritus oder handelsübliche Fleckenwasser sind bei Microfasern nicht anzuwenden.

Lederarten und Eigenschaften

Lederbezüge sind nicht nur Gewähr für eine lange Lebensdauer, sie repräsentieren auch Schönheit und Eleganz. Gerade bei Leder sollten Sie auf Qualität achten, dann bekommen Sie nämlich weiche, geschmeidige, atmungsaktive Lederarten. Hochwertiges Leder ist so gefärbt, dass sich die Farbe um jede einzelne Faser legt und alle natürlichen Merkmale sichtbar lässt. Für eine Polstergarnitur werden fünf bis sieben Häute verarbeitet. Die Tiere haben unter unterschiedlichen Bedingungen gelebt, keine Haut gleicht der anderen, wodurch Strukturund Farbabweichungen sowie Naturund Wachstumsmerkmale entstehen, die naturbedingt sind. Diese Lebenszeichnungen beeinträchtigen weder den Wert noch die Haltbarkeit – sie machen aus jedem Möbel ein Unikat.

Leder: Naturmerkmale

Eine Lederhaut weist fast immer eine Unzahl von Naturmarkmalen auf. Im kurzen oder langen Leben eines Tieres ist es vielen Situationen ausgesetzt, die eine Verletzung der Haut zur Folge haben können. Dies sind zum Beispiel Insektenstiche, Verletzungen durch Stacheldraht, Dornen oder auch Kampfwunden vom Spielen. Ganz normale Lebensabläufe, die ihre Rückstände in der Tierhaut hinterlassen können. Im Folgenden möchten wir aufzeigen, was als normales Naturmerkmal verarbeitet werden darf, aber auch aufzeigen, was als Reklamation anerkannt werden muss, wenn es aus Versehen zugeschnitten wurde. Entscheidend bei einer Beurteilung ist unter anderem auch, an welcher Stelle sich das Naturmerkmal befindet. Der Fachmann unterscheidet zwischen Sitz, Rücken, Armteil und Korpus. Wenn in den nachfolgenden Beispielen „bedingt“ steht, heißt dies: dass je nach Größe und Platzierung der Naturmerkmale im Einzelfall nur durch einen Fachmann entschieden werden kann, ob es sich um ein nicht zulässiges Naturmerkmal handelt. In besonders schwierigen Fällen kann nur ein anerkannter Gutachter einer Industrie- und Handelskammer eine Entscheidung treffen.

Leder: Reinigung und Pflege

Damit Polstermöbel lange Zeit schön bleiben, müssen sie regelmäßig gereinigt und gepflegt werden.

Lederpflege erfordert wenig Aufwand. Es ist empfehlenswert, neben der normalen Unterhaltspflege (leichtes Absaugen und gelegentliches Abwischen mit einem feuchten Tuch) das Leder je nach Nutzung und Bedarf regelmäßig aber mind. 1 – 2 mal pro Jahr, vorzugsweise vor und nach der Heizperiode, mit speziell geeigneten Reinigungsprodukten zu säubern und entsprechend geeignetem Lederpflegemittel gemäß Gebrauchsanweisung zu behandeln.

Erst Leder reinigen, dann pflegen. Ansonsten verfestigt sich beim Auftragen der Pflegelotion der Schmutz im Leder. Reinigungs- und Pflegeprodukte nicht direkt auf das Leder geben, sondern stets auf einem Tuch verreiben und mit der Lederstruktur (niemals kreisförmig) arbeiten. Auch nicht punktuell reinigen und pflegen, sondern immer ganze Teile, großflächig von Naht zu Naht. Bitte nicht mit ungeeigneten Mitteln, wie z. B. Schuhcreme, Bohnerwachs oder Kosmetik, experimentieren! Beanspruchte Stellen am Nubuk-Lederbezug können mit weicher Bürste, Nubuk-, Pad oder Schaumstoffschwamm wieder aufgeraut werden.

Leder: Fleckenentfernung

Versuchen Sie niemals, Flecken auf der Stelle reibend oder mit Lösungsmitteln (z. B. Fleckenentferner, Terpentin, Benzin) zu entfernen! Flüssigkeiten und Speisen bitte sofort mit einem saugfähigen Tuch abnehmen. Fettflecken bei naturbelassenem Leder nicht behandeln – sie ziehen häufig ins Leder ein und werden nach Wochen unsichtbar.

Restflecken mit Lederreiniger großflächig nacharbeiten. Je nach Lederart kann auch Fleckenschutz nachimprägniert werden. Bedenken Sie bitte immer, dass auch Leder durch starke Lichteinwirkung, insbesondere Sonne, ausbleicht und dauerhafte Nähe zu eingeschalteten Heizkörpern das Leder austrocknet und es porös und brüchig macht. Abhilfe: Für Beschattung bzw. Luftbefeuchter sorgen, da dieses Klima auch für Menschen schädlich ist. (Für Stuhl- und Polstermöbelgestelle gilt die Gebrauchs- und Pflegeanweisung der Warengruppe „Speise-, Wohn- und Schlafraummöbel”.)

ACHTUNG:Bitte für die Pflege immer erst die Herstelleranweisung beachten.

In Anlehnung an die RAL-GZ 430 Ausgabe 2016 der „Gütegemeinschaft Möbel“ Wenn in den nachfolgenden Beispie- lassen sich die Eigenschaften der verschiedenen Lederarten wie folgt beschreiben:

Rau/Nubuk; Anilinleder, naturbelassen

EIGENSCHAFTEN: Das edelste, hochwertigste und teuerste Leder. Warmer, weicher Griff, hohe Atmungsaktivität. Nimmt Körperwärme sehr schnell an. Natur pur, besonders im Dicklederzustand.

EMPFINDLICHKEIT: Empfindlich, anfälliger für Verschmutzungen, Flecken daher schnell entfernen. Achtung: Unbedingt vor direkter Sonne und Licht schützen. Die Farbe schwarz ist besonders lichtempfindlich.

PFLEGEAUFWAND: Regelmäßig pflegen, bekommt seine typische optische „Lederpatina“.

GEEIGNET FÜR: Hohe Ansprüche, etwas für Lederliebhaber, jedoch mit allen Vor- und Nachteilen des hochwertigen Naturproduktes „Leder“. Sorgsame Nutzung ist Voraussetzung.

Anilinleder, veredelt

EIGENSCHAFTEN: Hochwertiges Leder, weitgehend naturbelassen. Warmer und weicher Griff, gute Atmungsaktivität.

EMPFINDLICHKEIT: Oberfläche ist leicht veredelt und weniger empfindlich. Flecken und Verschmutzungen sofort entfernen. Vor direkter Licht – und Sonneneinstrahlung schützen.

PFLEGEAUFWAND: Regelmäßig und je nach Nutzungsintensität pflegen, bekommt im Gebrauch eine typische „Lederpatina“.

GEEIGNET FÜR: Hohe Ansprüche und trotzdem durch die leichte Veredelung mit guter Gebrauchstauglichkeit.

Semianilinleder, leicht pigmentiert

EIGENSCHAFTEN: Weniger atmungsaktiv im Vergleich zu naturbelassenem Leder; erwärmt sich langsamer; je nach Qualität anschmiegsam und weich.

EMPFINDLICHKEIT: Weniger empfindlich. Gute Lichtechtheitswerte.

PFLEGEAUFWAND: Relativ gering (feucht abwischen); je nach Nutzung etwa 1 - 3 mal pro Jahr pflegen.

GEEIGNET FÜR: Normale bis gehobene Ansprüche und trotzdem pflegefreundlich.

Pigmentiertes Leder

EIGENSCHAFTEN: Geringe Atmungsaktivität, erwärmt sich nur langsam, wirkt „kühl“; weniger anschmiegsam und weich.

EMPFINDLICHKEIT: Weniger empfindlich.

PFLEGEAUFWAND: Relativ gering (feucht abwischen); etwa einmal pro Jahr pflegen.

GEEIGNET FÜR: Eignet sich gut für intensiveren Gebrauch; bei sachgemäßer Nutzung robust und unempfindlich.

Spaltvelours

EIGENSCHAFTEN: Darf die Bezeichnung „echt Leder“ führen, weich, warm, atmungsaktiv. Preisgünstigste Rindleder- Qualität.

EMPFINDLICHKEIT: Verschmutzungsempfindlich, bleicht schnell aus. Kann speckig werden (Patina), geringere Reißfestigkeit.

PFLEGEAUFWAND: Hoch, regelmäßig (2 bis 3-mal pro Jahr).

GEEIGNET FÜR: Sorgsame Nutzung. Eignet sich nicht für Gebrauchsflächen; wenn es auf Spannteilen und im Korpusbereich verwendet wird, muss es als Spaltleder gekennzeichnet sein.

Gedecktes bzw. beschichtetes Spaltleder

EIGENSCHAFTEN: Darf die Bezeichnung „echt Leder“ führen, kaum atmungsaktiv, erwärmt sich nur langsam, wirkt kühl, weniger anschmiegsam und weich, geringste Qualität. Nicht sehr reißfest.

EMPFINDLICHKEIT: In pigmentiertem Zustand relativ strapazierfähig, geringer Komfort. Fester bis harter Griff. PFLEGEAUFWAND: Gering (1 mal pro Jahr).

GEEIGNET FÜR: Eignet sich nicht für Gebrauchsflächen; wenn es auf Spannteilen oder im Korpusbereich verwendet wird, muss es als Spaltleder gekennzeichnet sein.

Blankleder

EIGENSCHAFTEN: Pigmentiert hat es eine gute Lichtbeständigkeit, erwärmt sich langsam, mittlere Atmungsaktivität. Fester Griff.

EMPFINDLICHKEIT: Weniger empfindlich. PFLEGEAUFWAND: Je nach Oberfläche, nicht sehr hoch.

GEEIGNET FÜR: Wird häufig als selbst tragendes Leder (ohne Polsterung) für Stuhl- und Sesselbespannungen eingesetzt.

Matratzen: Gebrauch, Reinigung und Pflege

Die Matratzenpflege ist einfach. Festbezogene Matratzen reinigen Sie bitte trocken mit einer weichen Bürste oder feucht mit einem Tuch und gegebenenfalls etwas Spülmittel. Bitte beachten Sie auch die Pflegeanweisungen an Ihrer Matratze und im Produktpass, insbesondere bei Matratzen, die abnehmbare Bezüge haben.

Waschbare Bezüge können meistens mit Feinwaschmittel bis 60°C gewaschen werden (jedoch ohne Verwendung eines Trockners). Reinigungsfähige Bezüge und waschbare Bezüge, die nicht in eine herkömmliche Waschmaschine passen, lassen Sie bitte in einem Fachbetrieb reinigen bzw. waschen. Matratzen werden im Neuzustand mit einer Minus-Toleranz von 2 cm zum Nennmaß des Bettes geliefert, mögliche transportbedingte Abweichungen verschwinden nach kurzer Zeit der Nutzung. Die materialspezifische Emission ist unbedenklich und verflüchtigt sich im Gebrauch. Der Gebrauchsnutzen und die Dauerelastizität der handelsüblichen Bettsysteme und Matratzenkerne sind abhängig von der Unterfederung, der Konstitution und den Schlafgewohnheiten des Nutzers (Prüfverfahren DIN EN 1957). Die Materialien passen sich in der Einliegephase dem Körper (z. B. im Hüftbereich) durch Verdichten des Polstermaterials an. So entstehende Mulden (ca. 2 cm) stellen keinen Sachmangel dar, die Matratzen gewährleisten nach wie vor die ergonomische Unterstützung durch entlastende Druckverteilung während des Schlafs.

Regelmäßiges Drehen und Wenden, auch Kopf- gegen Fußseite, am besten wöchentlich bei jedem Wäschewechsel, mindestens jedoch monatlich, trägt zur optimalen Regeneration der Materialien bei und vermeidet dauerhafte Liegekuhlen und Faltenbildung. Eventuelle Ausnahmen, wie z. B. Matratzen mit Liegezonen, entnehmen Sie bitte der individuellen Produktinformation des Herstellers.

Bitte beachten: Griffe sind Wendehilfe, keine Tragegriffe und die Kopf- und Fußteilverstellung der Unterfederung ist nach dem Gebrauch wieder in die waagerechte Position zu bringen. Einzelbettmatratzen haben ein hohes Eigengewicht. Durchgehende Matratzen sind hier noch einmal deutlich schwerer. In gut belüfteten Schlafräumen darf die Luftfeuchtigkeit maximal 60% betragen, damit Stockflecken und Schimmelpilz, insbesondere in einem Bett mit Bettkasten, vermieden werden. Entscheidend für die dauerhafte Beschaffenheit und ergonomische Wirkung Ihrer Matratze ist die Kombination mit einer geeigneten Unterfederung. Nach ca. 8 – 10 Jahren sollte eine Matratze aus hygienischen Gründen erneuert werden. Aufgrund der Materialvielfalt beachten Sie bitte jeweils die Herstellerangaben.

Boxspring-Matratzensysteme

Die Bezeichnung „Boxspring“ heißt übersetzt „gefederte Box“. Der Unterbau besteht aus einer Box, der Boxspringbettenaufbau meist aus 2 übereinander getrennt liegenden Matratzensystemen. Darauf kann wahlweise ein "Topper" in unterschiedlichen Qualitäten gelegt werden.

Topper allgemein

Bei der Ergänzung Ihrer Bettanlage durch einen komfortablen Topper ist unbedingt Folgendes zu beachten: Ein Topper ist keinesfalls eine Matratze oder ein Matratzenersatz, sondern eine zusätzliche Ergänzung für den individuellen Liege- oder Schlafkomfort. Topper-Materialien sind meist aus Kaltschaum, MDI, Latex, Gel oder Viskose. Diese sind temperaturempfindlicher und können sich bei niedrigeren Temperaturen etwas zusammenziehen. Bei neu gelieferten Waren oder in den Wintermonaten ist dies besonders zu beachten! Der Topper im Neuzustand benötigt mindestens 24 Stunden, um sich an die Zimmertemperatur anzupassen. Wie hart oder weich ein viscoelastischer Topper ist bzw. wird, hängt von der Körpertemperatur ab und natürlich auch von der Temperatur des Raumes. Bevorzugt man eine kühle, ungeheizte Umgebung, so kann sich ein viscoelastischer Topper härter anfühlen. Zudem kann der Viscoschaum selbst Wärme speichern, weshalb diese Topper für leicht transpirierende Menschen nicht ganz so ideal sind. Sie können darin leichter schwitzen und es kann sich ein Wärmestau bilden.

Besonderer Hinweis zur Kuhlen- und Wellenbildung beim Topper

Diese Materialien verstärken Ihren Liege- und Schlafkomfort noch einmal erheblich. Sie sinken quasi in Ihr Bett ein. Eine Wellen- und Kuhlenbildung ist deshalb produkt- und materialbedingt unvermeidbar. Es handelt sich um eine warentypische Eigenschaft.

Topper-Bezug, Reinigung

Bitte unbedingt die Pflegehinweise des Herstellers beachten. Ziel der Boxspringsysteme ist, durch den höheren Matratzenaufbau die Stützebene, Dämpfungsebene und Druckverteilung, je nach Person, Gewicht und Größe, zu optimieren. Die punktelastische Wirkungsweise dieser modernen Schlafsysteme werden in der Eingewöhnungsphase oftmals im Liegegefühl als weicher empfunden als herkömmliche Kombinationen aus Lattenrost und Matratze. Geben Sie daher Ihrem Körper die Gelegenheit, sich an den neuen Schlafkomfort zu gewöhnen. Oftmals entscheiden sich unsere Kunden bei Boxspringbetten für eine durchgehende Matratze, um die ungeliebte Besucherritze zu vermeiden. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass durchgehende Matratzen über einen durchgängigen Matratzenbezug über die gesamte Liegefläche verfügen, aber in diesem Bezug zwei einzelne Matratzenkerne liegen. Dadurch sind die Matratzen nicht nur leichter zu transportieren, sondern können auch in zwei unterschiedlichen Härtegraden, auf den jeweiligen Benutzer optimal auf Größe und Gewicht abgestimmt, verwendet werden. Der Matratzensteg in der Mitte des Bettes, an denen die beiden Matratzenkerne in der Hülle aneinanderstoßen, ist natürlich keine herkömmliche Liegefläche und würde sich anders anfühlen als die normale und übliche Schlafstelle der jeweiligen Bettseite.

Topper

Ideale Druckverteilung und individueller Schlafkomfort

Matratze

Entlastung des Rückens und korrekte Liegehaltung

Unterbau

Stützende Unterkonstruktion des Boxspringsystems